Flugangst und Neurofeedback – ein Fallbeispiel

Der Fall liegt einige Jahre zurück. Ich möchte ihn aber schildern, da ich selten in einer so kurzen Zeit eine so schnelle Verbesserung des Zustands eines Klienten beobachtet habe.

Der Klient, ein Geschäftsmann, der sehr viel fliegen sollte, jedoch wegen enormer „Flugangst“ nur mit starken Beruhigungsmitteln ins Flugzeug sitzen konnte, kam in meine Praxis. Er litt sehr unter diesen Ängsten, denn am Ziel angekommen, konnte er nicht sofort zu den Besprechungen eilen, da die Beruhigungsmittel noch zu stark dämpfend wirkten.

Nach einer ausführlichen Anamnese und einer Darstellung der Zusammenhänge von Gehirn­funktionen und Neurofeedback erfuhr der Klient sein erstes Training mit Neuro­feed­back/Bio­feed­back. Er fühlte sich danach aussergewöhnlich entspannt und viel ruhiger. In der Tiefenentspannung konnte er seine Vorstellungen eines angenehmen Fluges festigen und üben. Hier kamen auch Bilder von einem schlechten Flugerlebnis, das er als Junge erlebt hatte zum Vorschein. Dabei hatte er einige Meldungen des Flugkapitäns nicht richtig verstanden und fühlte sich stark verunsichert. Er verspürte grosse Angst. Dieses Erlebnis konnten wir besprechen und verarbeiten im Gespräch und mittels Neurofeedback. Bald schon verspürte der Klient mehr Gelassenheit und er war für einen ersten Flug bereit. Es wurde zu einem grossen Erfolgserlebnis. Der Klient flog ohne Medikamente und konnte seinen Flug sogar geniessen. Wenige Monate später erhielt ich einen Gruss aus Übersee, er sei bei Schneesturm gelassen und zufrieden gelandet. Der Klient hat seine Angst überwunden und ist seither zufrieden in der Welt unterwegs.